Haus der unbegrenzten Möglichkeiten
Familie Vogel steht über das Millimeterpapier gebeugt. Die Bauherrin zeichnet die bodentiefen Fenster in den ersten Entwurf und skizziert die Diele noch ein wenig größer. Noch existiert das Haus nur in ihren Vorstellungen, doch genau so wie auf dem Papier muss es sein, ein Haus der Freiheit. Den zusammengerollten Entwurf unter den Arm geklemmt, marschieren sie zu den Planern. Dort verwirklicht sich der papierene Traum zu 187 Quadratmetern Haus. Platz muss sein Welche Räume sind die wichtigsten? Alle! Ein klaustrophobischer Ankleidebereich kommt ihnen nicht ins Haus, die 14 Quadratmeter sind notwendig. Reichen zwei Bäder? Lieber noch ein drittes für den Sohn im Obergeschoss. Schließlich kann es immer sein, dass sich jemand für ein paar Stunden im luxuriösen Elternbad mit Sauna verschanzt.
Looking for Freedom
Das offene Wohnen gehört zur Lebensart der Familie, die berufsbedingt mehrere Jahre in Amerika lebte und von dort jede Menge Hausbauinspirationen mitgebracht hat. Die Familie konnte sich selbst gut einschätzen. Und genau darin sieht Planungsleiter Sven Kosel ihr Baugeheimnis: „Jeder muss vor dem Hausbau in sich hineinhorchen.” Deshalb entstand ein und Essbereich, so offen und weitläufig wie ein Tanzsaal. Keine Wände versperren die Sicht durch das Haus, immer wieder fällt der Blick durch Glastüren und riesige Räume über die Fensterfronten nach draußen ins tiefe Grün des Gartens. „Wir wollten Raum und Freiheit zum Leben“, fasst Bauherrin Janine Vogel zusammen. Sven Kosel kann seine Begeisterung kaum zurückhalten, schwärmt von den Ausblicken, die die Bewohner in jedem Wohn- und Schlafraum eingeplant haben. Die Inneneinrichtung ist augenberuhigend weiß, ohne Farbtupfer oder aufregende Formen. So gleitet der Blick von den weißen Wänden ab und immer wieder aus dem Fenster. Natur und Stadtvilla verschmelzen, auf den Dächern des Eingangsbereichs und der Garage sprießen Pflanzen. Die Familie genießt die Nähe zur Natur und macht sich die überdachte Terrasse im Freien an warmen Tagen zur zweiten Heimat.
American Pie
Janine Vogel war fest entschlossen, ihren Geburtstag in dieser Atmosphäre zu feiern. Es war der Klinker, der ihren Plan ins Wanken brachte. Die Außenarbeiten dauerten länger als geplant. Entschlossen nahm sie die Dinge selbst in die Hand –nicht, indem sie beim Bau mit anpackte, sondern durch süße „Bestechung“. Die Erdbeertorte, die sie dem Bauleiter versprach, stellte sich als perfekte Motivation heraus. Und siehe da – vor ihrem Geburtstag war das Haus fertig und sie konnte dem Bauleiter den versprochenen Kuchen überreichen. Planungsleiter Sven Kosel zieht zufrieden sein Fazit: Das Haus passt zu der Familie. Es wirkt, als wäre es von selbst aus dem Familienleben gewachsen. Ob er selbst hier einziehen würde? „Klar! Mit dem Schwimmteich – das ist schon nicht schlecht.“