Der menschengemachte Klimawandel ist nicht nur in den Medien allgegenwärtig, sondern auch bestimmendes Thema in der gesellschaftlichen Diskussion. Die enorme Präsenz kommt nicht von ungefähr; wissenschaftliche Studien belegen inzwischen gesichert, dass menschliche Aktivitäten ursächlich für einen Großteil der globalen Erwärmung sind. Eine Erkenntnis, die unsere ökologischen Wertvorstellungen prägt und unser Verhalten in allen Bereichen des täglichen Lebens hinterfragen lässt. Der Konsens darüber, dass wir alteingesessene Lebensweisen überdenken müssen, ist groß.
Was aber hat das mit dem Hausbau und somit möglicherweise mit Ihrem zukünftigen Zuhause zu tun? Eine ganz Menge! 40 % der Treibhausgase entstehen in Deutschland im Rahmen des Baus und Betriebes von Gebäuden. Die gute Nachricht: Dort, wo viel produziert wird, kann auch viel eingespart werden. Nachhaltiges Bauen, dazu zählen insbesondere Energieeffizienz und Klimaneutralität, ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Wie aber lässt sich dieses Ziel erreichen? So viel, darin sind sich die Experten einig, steht fest: Halten wir an der konventionellen Massivbauweise unter Einsatz von Zement und Stahl fest, liegt die Lösung in weiter Ferne.
Holz rettet Klima. Tatsächlich spielt der traditionelle Werkstoff eine Schlüsselrolle beim Kampf gegen die fortschreitende Erderwärmung. Holzbau ist aktiver Umweltschutz, seine Klimawirksamkeit beeindruckend. Warum ist das so?
Holz rettet Klima – Fakt 1 – Die CO2-Bilanz
Gegenüber der klassischen Massivbauweise werden bei einem überwiegend aus Holz gefertigten Haus mehrere Tonnen CO2 eingespart. Woran liegt das? Holz ist ein hervorragender Kohlenstoffspeicher; wird es als Baumaterial genutzt, bleibt das zuvor der Atmosphäre entzogene CO2 gebunden. Aber nicht nur das: Sowohl bei der Gewinnung, als auch bei der Verarbeitung und dem Transport wird deutlich weniger Energie benötigt, als beispielsweise bei Beton.
Holz rettet Klima – Fakt 2 – Die Wärmedämmung
Holz besitzt von Natur aus einen exzellenten Wärmedurchgangskoeffizienten. Dieses Maß, auch als U-Wert bezeichnet, gibt an, wie viel Wärme pro Zeiteinheit auf einer Fläche von einem Quadratmeter von innen nach außen transportiert wird. Vergleicht man die entsprechenden Werte unterschiedlicher Materialien, ist das Ergebnis eindeutig: Holz besitzt im Vergleich zu anderen Baustoffen eine ausgezeichnete Dämmfähigkeit. Warum ist das so? Verantwortlich hierfür ist die Struktur der Holz-Zellen; diese sind luftgefüllt und machen Holz somit zu einem schlechten Wärmeleiter, hervorragenden Wärmedämmer und sparen somit Heizenergie. Wird, beispielsweise über Nacht, die Heizung ausgestellt, gibt Holz die Wärme deutlich langsamer ab als beispielsweise eine Betonwand. Vorteil: Am nächsten Tag muss lediglich die Raumluft erwärmt werden, nicht jedoch die komplette Wand.
Holz rettet Klima – Fakt 3 – Das Raumklima
Holz im Häuserbau schützt nicht nur das globale Klima. Es besitzt zudem einen sehr positiven Einfluss auf das Raumklima. Wie beides zusammenhängt? Holz hilft dabei, den Feuchtigkeitsgehalt in der Raumluft zu regulieren. Holzwände können Feuchtigkeit speichern und wieder abgeben. Beispiel: Ist die Raumluft im Winter sehr trocken, wird die über die Sommermonate gespeicherte Feuchtigkeit abgegeben. Da somit ganzjährig ein ausgewogenes Raumklima auf natürliche Weise erreicht wird, spart Holz Energie und, richtig, rettet das Klima!
Ist der moderne Holzbau somit ein Allheilmittel im Kampf gegen die globale Erwärmung? Allein kann die Substitution konventioneller Baustoffe durch Holz keinen Wandel herbeiführen, dafür bedarf es Anstrengungen auf vielen weiteren Ebenen. Das Potenzial aber ist gewaltig. Und der Beitrag zu einer Senkung der Klimaemissionen wird eher unter- als überschätzt. Nicht umsonst hat das Bundeskabinett im Juni dieses Jahres den Entwurf einer Holzbauinitiative beschlossen. Und quer durch Europa beweisen inzwischen gleich mehrere Hochhäuser aus Holz, dass der Baustoff nicht nur das Klima retten kann, sondern konventionellen Materialien in nichts nachsteht. Ganz im Gegenteil!